Dienstag, 21. März 2017

Let's talk about Qigong Kugeln

Wer kennt sie nicht, die Qigong Kugeln ? Ich finde sie fantastisch ! Der Name Qigong setzt sich dabei zusammen aus dem Wort Qi, die Lebensenergie, deren Zirkulation im Körper mit Gesundheit gleichzusetzen ist und dem Wort Gong, welches eine Technik zur Kultivierung dieser persönlichen Lebensenergie bezeichnet.

Eigentlich nicht nur ein tolles Instrument, um "Fingergymnastik" zu machen, sondern auch ein spielerischer Zeitvertreib, der durchaus Geschick verlangt.

Was nur wenige Leute wissen, ist, dass diese Kugeln recht viele Bezeichnungen haben, nämlich Gesundheitskugeln, Gesundheitsklangkugeln, Schatzkugeln, Tai Chi Kugeln, Glückskugeln, Glücksbälle, Qigong Bälle oder auch Hebei Kugeln.

In China üben heute noch einige Spitzensportler jeden Tag mit diesen Kugeln. Warum ist im Grunde recht einfach erklärt: Nach der "Jing-Luo" Theorie (der chin. Ausdruck für die Akupressurmeridiane) enden an zahlreichen Punkten der Handinnenfläche die Nervenstränge aller wichtigen inneren Organe. Durch das Bewegen der Kugeln mit den Fingern werden die zahlreichen Akupunkturpunkte in der Handfläche stimuliert, so daß die Energie- und Blutströme ungehindert durchfließen können.

Es gibt vieles, was für Qigong Kugeln spricht, hier nur wenige Argumente:
  • Qigong Kugeln sind für ziemlich jedes Alter geeignet.
  • Qigong Kugeln sind nicht teuer.
  • Qigong Kugeln erfordern kein großes Wissen oder Können.
  • Leichte Anwendungsmöglichkeit
  • Anwendung für behinderte Menschen, zum Beispiel für Menschen, die nur Übungen im Sitzen ausführen können. 
  • Für die Wirkung ist es nicht entscheidend, ob sie aus Holz, Stein oder Metall sind.
 Aber schauen wir die Gesundheitskugeln doch einmal näher an !

1. Etwas Geschichte

Seit der frühen Ming Dynastie (1368-1644) ist die Herstellung von Qigong Kugeln bekannt. Anfangs wurden noch wilde Walnüsse als Art Qi Gong Kungel verwendet. Später verwendete man Holzkugeln und Steinkugeln. Erst  dann folgten massive Eisenkugeln.

Im 16. Jahrhundert kamen dann die Hohlkugeln auf, mit einem Federmechanismus und einem Klangkörper, die einen hohen (Yang) und einen tiefen (Yin) Ton erzeugen. In der Kugel rotierte eine zweite kleine Kugel.

Heute werden die Kugeln oft aus Stahl als Hohlkugel hergestellt. In dieser Kugel rotiert eine zweite Kugel, die die Schale zum Vibrieren bringt. Außerdem befindet sich in der Stahlschale ein Zapfen, der durch die innere Kugel zum Schwingen gebracht wird und Töne erzeugt: einen Yin-Ton und einen Yang-Ton. Innen sind die Kugeln zudem oftmals zusätzlich magnetisiert. Damit verbinden die Chinesen die Magnettherapie mit Jing-Luo.

Aber natürlich gibt es auch noch andere hergestellte Kugeln.

2. Nachgesagte Wirkungen

Es gibt Therapeuten, die von einer Qi-Gong-Kugel-Therapie sprechen, weil sie eine  "Ganzheitstherapie" darstellen soll, nicht nur im somatischen, sondern auch im psychologischen Sinne. Von einer eigenständigen Therapieform würde ich persönlich jedoch nicht sprechen.

Die nachgesagten Wirkungen beruhen auf folgenden Wirkmechanismen, die sich mit Sicherheit nicht 100% beweisen lassen (Eine wissenschaftliche Studie ist mir zumindest nicht bekannt.):

Balance Anregung der Gehirnfunktion


Durch das Rotieren der Kugeln in der Hand erfolgt eine Wirkung auf das zentrale Nervensystem im Sinne einer "Balance-Wirkung". Durch das Gewicht der Kugeln erfolgt eine Stimulierung der Nerven.
Isometrische Wirkung Beim Rotieren erfolgt ein isometrisches Training der Hand- und Armmuskulatur.
Kompression Es wird eine Pumpwirkung durch Potenzierung der Pulswelle in Richtung Herz durch die Übungen in Gang gesetzt.
Reflexzonen Es gibt in der Hand Reflexzonen für die verschiedenen Körperorgane. Die Reflexzonen der Hand werden stimmuliert und die Organe dadurch positiv beeinflußt.
Klang (Töne) Die Kugeln erzeugen einen Yin-Ton und einen Yang-Ton. Es erfolgt dadurch eine akustische Beeinflussung des vegetativen Nervensystems durch die erzeugten Klange. Vergleiche hierzu beispielsweise die Klangtherapie (Einsatz von Klangschalen).
Vibration Durch eine sehr feine Vibration wird eine Auflockerung des Gewebes, und damit ein tiefenwirksamer Reiz ausgeübt. Die Durchblutung in den Arteriolen wird damit verbessert.
Wärme Es erfolgt eine Wärmewirkung auf Muskulatur, Nerven und Gefäße. Die Kugeln werden beim Rotieren warm. Die Wärme wird als (kinetische) Energie an den Körper zurückgegeben.


Aus diesen Wirkmechanismen werden nun die positiven Eigenschaften abgeleitet. Das sind unter anderem:
  • Anregung der Fingerfertigkeit
    • Durch das gezielte Bewegen der Kugeln in der Hand werden die koordinativen Fähigkeiten trainiert.
  • Gleichgewicht von Yin und Yang im Körper wiederherstellen
  • Abbau von Stress und Befindlichkeitsstörungen durch Entspannung des Geistes.
  • Zur allgemeinen Entspannung
  • Förderung der Konzentration und des inneren Gleichgewichts
  • Verbesserung der Durchblutung
  • Muskeltraining der Hände 
  • Verbesserung der Oberflächensensibilität und der Geschicklichkeit
  • Optimierung der Feinmotorik
  • Förderung der Bewegungskoordination und des Gleichgewichtssinn
  • Linderung von Gelenkbeschwerden, wie Arthrosen, Rheuma, Polyarthritis und Gicht
  • Durch die Vibration aus den Qigong Kuglen wird das Gewebe aufgelockert, die Durchblutung der Hände angeregt und die Lymph-Zirkulation verbessert.
  • Die Schwingungen der Qigong Kugeln übertragen sich auf den Körper, so wie die Katzen mit ihrem Schnurren ihren ganzen Körper, besonders ihre Gelenke "durchrütteln" - und die Schwingungen des Klanges der Qigong Kugeln "massieren" das Innenohren.
  • Stärkung der Hand- und Armmuskulatur
  • und so weiter.
Ob dies alles wirklich zutrifft kann ich nicht beantworten. Einfach ausprobieren ! Aber selbstredend sollte man bei Unsicherheit den Heilpraktiker oder Arzt seines Vertrauens zu Rate ziehen !

3. Wie wendet man die Kugeln an ?

Zunächst mache Dich mit ein paar Grundsätzen vertraut:
  1. Man beginnt mit kleinen Kugeln zu üben. Je größer die Kugeln werden, desto schwieriger wird das Ganze.
  2. Achte auf entspanntes und unverkrampftes Bewegen der Hände und Finger !
  3. Achte auf regelmäßiges Atmen !
  4. Es kommt auf Zeit und Ausdauer an, aber auch auf gleichmäßige Körperbewegungen.
  5. Viele kurze Übungszeiten statt langen und erzwungene Regelmäßigkeit.
  6. Die Übungszeit sollte mindestens 10 Minutenbetragen.
  7. Immer beide Hände trainieren.
 Versucht enmal folgende Grundübung:

Man legt die beiden Kugeln in eine Hand und lässt sie mit Hilfe aller fünf Finger umeinander kreisen. Durch die Rotation der Kugeln in der Hand werden die Muskeln des Unterarms in harmonischer Weise gespannt und wieder entspannt. Man dreht die Kugeln in der rechten Hand im Uhrzeigersinn und in der linken Hand entgegengesetzt, d. h. Gegenrichtung zum Uhrzeigersinn. Die Drehrichtung soll gelegentlich gewechselt werden.

4. Qigong Kugeln und Nackenmassage ?

Jawohl, das funktioniert tatsächlich ! Die Qigong Kugeln sind nicht nur eine Reflexzonen-Massage für die Handflächen, sondern können auch für eine Massage des Nackens genutzt werden.

Das mag recht unglaublich klingen, aber gerade im Nacken verlaufen viele Energie-Meridiane. Sind diese "blockiert" kann dies den ganzen Körper negativ beeinflussen. Am Hals verjüngt sich der Körper wie zu einem Flaschenhals, in dem auch kleine Verkrampfungen schnell zu einem "Stau" oder einer "Blockade" führen können. Die Muskeln von Hals und Nacken spannen sich unbewußt an.

Durch eine Massage mit angewärmten Qigong Kugeln aus Edelsteinen oder Speckstein werden die Muskeln gewärmt und gelockert. Durch die Massage wird auch die Durchblutung verbessert.

5. Qigong Kugeln auch für Musiker nützlich !

Gerade für Gitaristen und Flötisten sind "Fingerübungen" nötig, um die Koordination der Finger zu verbessern ! Die Übung ist sogar sehr simpel, wenn man diese liest:

Beide Kugeln in der Handfläche gegeneinander kreisen lassen, ohne dass sich die zwei Kugeln berühren. Das bringt einiges für die Beweglichkeit, Koordination und auch die nötige Kraft.

6. Welche Größe für wen und was ?

Bevor man mit den Übungen beginnt, sollte man die passenden Qi Gong Kugeln ausgewählt haben. Die Arten unterscheiden sich im Gewicht, Durchmesser und in ihrer Beschaffenheit. Ein paar Anhaltspunkte gibts in nachfolgender Tabelle:

Mini - Kugeln:
  • Durchmesser ca. 3,0 cm bis 3,5 cm
  • Für Kinder oder Menschen mit extrem kleinen Händen geeignet.
  • Für Übungen ab 3 Stück und mehr gut geeignet.
Kleine Kugeln
  • Durchmesser ca. 4,0 cm bis 4,5 cm
  • Gewicht ca. 250 g - 330g / Paar
  • Für Menschen mit kleinen Händen
  • Als Einsteigerkugeln sehr gut geeignet.
Mittelgroße Kugeln:
  • Durchmesser ca. 5,0 cm
  • Gewicht etwa 500g / Paar
  • Anfänger mit großen Händen
  • Fortgeschrittene, die fit mit kleinen Kugeln sind
Große Kugeln:
  • Durchmesser mehr als 5,5 cm
  • Gewicht etwa 580g / Paar
  • Für "Profis" gedacht.